Der Heilige CyriakusMatthias Grünewald (1460-1528) Flügel im sog. Heller-Altar (Historisches Museum Frankfurt)
Grünewald malte den Heiligen Cyriakus für den sogenannten Heller-Altar in einer Grisaille-Malerei, das heißt nur mit Weiß-, Grau- und Schwarzabstufungen. Gerade diese hellen, fast leblosen Farben unterstreichen das Unheimliche in diesem Bild. Artemia kniet neben dem Heiligen, die dargestellte Symptomatik lässt an ein mehrfach behindertes Mädchen denken (vergröberte Gesichtszüge, Bewegungsstörung und Deformierung im Bereich der Finger und Hände, mangelnde Kopfkontrolle); nach den Überlieferungen liegt bei der Diokletiantochter zusätzlich eine Epilepsie vor. Der Heilige hält ein Buch mit einem Dreifaltigkeits-Segen in der einen Hand, während die rechte Hand den Kopf der Leidenden durch den straff um den Hals gezogenen Manipel hält und durch den Druck des Daumens den verkrampften Mund öffnen will, um den bösen Geist zum Entweichen zu zwingen. --- dieses Fenster schließen --- |