Ludwig II. von Württemberg* 1439 + 1457 Zu seinen Lebzeiten war Graf Ludwig II. von Württemberg keineswegs prominent - und er wäre wohl endgültig dem Vergessen der Geschichte anheim gefallen, wenn er nicht an einer Epilepsie gelitten hätte. Als Ludwig I. von Württemberg 1450 starb, hinterließ er zwei unmündige Söhne:
Ludwig und Eberhard. Wegen eines "schweren Gebrechens" musste der ältere Ludwig von
der Nachfolge im Grafenamt ausgeschlossen werden; statt dessen wurde sein jüngerer Bruder
Eberhard - zunächst unter Vormundschaft stehend - mit den gräflichen Regierungsgeschäften
betraut ("Graf Eberhard im Bart"). Eberhards älterer Bruder aber, eben jener Graf
Damals, im ausgehenden Mittelalter, galt die Epilepsie als durch böse Geister
oder Teufel hervorgerufenes "dämonisches Leiden", und so suchten die Patienten und
ihre Angehörigen konsequenterweise Rat und Hilfe nicht bei den Ärzten (die ohnehin kein
probates Mittel gegen diese Krankheit zur Hand hatten), sondern bei der Kirche, bei Gott und
den Heiligen. Medizin- und kulturgeschichtlich bedeutsam ist nun das Gelübde
Der geistes- und epilepsiekranke Ludwig starb im November 1457, knapp 18-jährig. Die Ursache seiner Krankheit ist heute nicht mehr zu eruieren; möglicherweise deutet die Tatsache, dass zwei seiner Vettern väterlicherseits ebenfalls geisteskrank waren darauf hin, dass bei der Ätiologie des Leidens ein genetisches Moment (neurometabolische Erkrankung?) eine Rolle spielte. --- dieses Fenster schließen --- |