Medizin im 18. Jahrhundert


Samuel Auguste A. D. Tissot
(1728 - 1797):

"Abhandlung von der Epilepsie
oder fallenden Sucht" (1771)

Tissot
 

"Um sich in den Stand zu setzen, diese Krankheit zu curiren, mus man zuvörderst zu erforschen sich bemühen, ob etwa irgend eine sympathische Ursache vorhanden sey, welche dieselbe unterhält, und was es vor eine sey; oder, ob dieselbe idiopathisch sey, das heist: ob sie bloß von der allzu großen Reizbarkeit des Gehirns herrühre. [...]

 

Endlich ist der Baldrian glücklicher Weise das Lieblings-Mittel aller vernünftigen Ärzte geworden. Ich bin überzeugt, dass, wenn derselbe nicht anschlägt, es daher rührt, weil das Uebel unheilbar ist."

Richtige Aussage:

Unterscheidung zwischen 'idiopathischen' und 'sympathischen' Epilepsien.
  Idiopathisch: Epilepsie überwiegend Anlage-bedingt
  Sympathisch (symptomatisch): Epilepsie als Symptom (Krankheitszeichen) einer Grundkrankheit (z.B. Hirn-Tumor, Stoffwechselstörung, Gehirn-Narbe nach Verletzung)

 

Nicht-zutreffende Aussage:

Baldrian ist ein gutes Mittel gegen Epilepsie. (Richtig dagegen: Baldrian kann beruhigend, aber nicht anfallshemmend wirken.)

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Deutsches Epilepsiemuseum Kork
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