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In der Person der Heiligen Anastasia (griech.: die "Auferstandene") mischen sich die Legenden zweier Märtyrerinnen: Anastasia von Sirmium (Kroatien) und Anastasia, die Römerin. Für beide wird das Todesjahr 304 angegeben. Die Kirche feiert die Heilige aus Rom am 25. Dezember. Anastasias Name wurde in den Messkanon der 3. Messe am Weihnachtstag, der sogenannten Hirtenmesse, aufgenommen. Die Heilige wird um Beistand und Hilfe bei Brustleiden, insbesondere aber bei Kopfkrankheiten (also auch bei Epilepsie) angerufen. Anastasia, die Römerin, war die Tochter des kaiserlichen Beamten Praetextatus und seiner christlichen Frau Flavia. Nach dem frühen Tod der Mutter wurde Anastasia von dem Christen Chrysogomus erzogen. Gegen ihren Willen musste sie den vornehmen, aber sittenlosen heidnischen Publius heiraten, doch sie konnte "ihre Keuschheit bewahren". Trotz brutaler Einwände ihres Mannes pflegte sie Christen in römischen Gefängnissen. Nach Publius' Tod entzog sie sich den Nachstellungen eines römischen Freiers und begleitete ihren Lehrer Chrysogomus nach Aquileia, wo sie beide mit zweihundert Jungfrauen, die sie bekehrt hatten, den Märtyrertod fanden. |
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Dargestellt wird Anastasia mit den Zeichen ihres Martyriums; sie wurde mit Ketten gefesselt auf einem Scheiterhaufen verbrannt. In den meisten Bildern (wie auch hier) hält sie eine Schere in der Hand - Symbol des männlichen Macht-Prinzips, das den Lebensfaden durchschneiden kann. (Dieses Attribut begründete ihr heutiges Patronat über die Journalistik, die ihre Arbeit nicht von außen beeinflusst, "beschnitten" sehen will [Pressefreiheit].). Das hier präsentierte Hinterglasbild, das nach einer Votivtafel aus dem Jahre 1816 um 1980 entstand, zeigt die Heilige Anastasia als Schutzpatronin von Benediktbeuren, wo seit 1736 ihre Reliquien ruhen. Das farbenfrohe Bild weist die klassische Dreiteilung der Votivbilder auf: oben die himmlische Macht (hier in Gestalt der Pieta), in der Mitte die Fürsprecherin (Anastasia) und unten der kniende Bittsteller, die Klosteranlage von Benediktbeuren und - fast im Zentrum des Bildes - das kranke Mädchen im epileptischen Anfall. (Das Kind ist in der tonischen ["verkrampften"] Phase eines großen Anfalls dargestellt, die Arme und Finger ausgestreckt, der Mund geöffnet, die Augen aufgerissen.) |