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Auch Shakespeare wusste, dass Gaius Julius Caesar, römischer Staatsmann und Feldherr, an der "Fallsucht" gelitten hatte: "Dann ward er ohnmächtig und fiel nieder", heißt es in der zweiten Szene des ersten Aufzugs in Shakespeares Tragödie "Julius Caesar"; und einige Verse weiter: "Er fiel auf dem Markplatz nieder, hatte Schaum vor dem Mund und war sprachlos." |
Die Annahme, Caesar habe an Epilepsie gelitten, stützt sich auf mehrere Quellen aus römischer Zeit. So berichtet beispielsweise Gaius Suetonius Tranquillus (Sueton, etwa 70-140 n.Chr.), Biograph der ersten römischen Kaiser ("De vita Caesarum"), Caesar sei während der laufenden Geschäfte zweimal von epileptischen Anfällen ("defectio epileptica") ergriffen worden. Auch Appianus, römischer Geschichtsschreiber aus dem 2. nachchristlichen Jahrhundert, spricht in seiner Beschreibung der republikanischen Zeit von "Epilepsie und plötzlichen Konvulsionen" Caesars. |
Bei Plutarch ist zu lesen, dass Caesar während der Schlacht von Thapsus mitten im Kampf- getümmel einen epileptischen Anfall erlitten habe. Diesen von Plutarch erwähnten Anfall erlitt Caesar zwei Jahre vor seinem Tod. Auch an anderer Stelle wird darauf hingewiesen, dass Caesar erst gegen Ende seines Lebens an epileptischen Anfällen gelitten habe. Bereits römische Autoren bringen Caesars Epilepsie ätiologisch mit einer Zerebralsklerose, an anderer Stelle mit Alkoholismus in Verbindung - Hinweis darauf, dass im antiken Rom neben der "genuinen Fallsucht" auch die symptomatische Epilepsie durchaus bekannt war. |