Margaux L. Hemingway Deutsches Epilepsiemuseum Kork www.epilepsiemuseum.de |
Margaux Louise Hemingway war die Enkelin des Literaturnobelpreisträgers Ernest Hemingway und die ältere Schwester der Filmschauspielerin Mariel Hemingway. Bereits in den 70er Jahren, im Alter von knapp 18, arbeitete sie erfolgreich als Model und gut bezahlte Werbeträgerin und wurde bald als "New Yorks Supermodel" bezeichnet. 1976 erhielt sie ihre erste Filmrolle ("Lipstick" - "Eine Frau sieht rot"), der bald weitere Rollen folgten, die jedoch nicht zur erhofften steilen Filmkarriere führten. Durch diesen beruflichen Misserfolg und durch zwei gescheiterte Ehen kam es zu Alkohol- und Drogenproblemen; Bulimie, depressive Verstimmungen und eine schon bestehende Epilepsie komplizierten die Situation. |
Die ersten epileptischen Anfälle waren bei Margaux Hemingway bereits 1962 im Alter von 7 Jahren aufgetreten und waren bis zu ihrem Tod (1996) ständige Begleiter ihres Lebens. Von den Anfallsbildern liegen keine exakten Beschreibungen vor; es müssen sich aber, zumindest teilweise, um "schwere" Anfälle gehandelt haben. 1987 soll es nach einem Alkoholexzess zu einem besonders schweren Anfall gekommen sein, der für die Patientin Anlass zum Beginn einer stationären Alkoholentzugs-Behandlung wurde. Die Versuche, die Epilepsie medikamentös in den Griff zu bekommen (insbesondere durch Barbiturate, aber auch durch Clonazepam), brachten keinen befriedigenden Erfolg, was möglicherweise nicht zuletzt einem unvernünftigen Lebensstil und einer mangelnden Compliance geschuldet war. Mehrfach wurden wohl auch pflanzliche Präparate und ineffektive Außenseitermethoden ins Behandlungsschema eingebracht. |
Anfang Juli 1996 wurde Margaux Hemingway in ihrer Wohnung in Santa Monica (Kalifornien) tot aufgefunden. Während die Angehörigen einen epileptischen Anfall als Todesursache annehmen wollten, wies die Autopsie zusammen mit entsprechenden Laboruntersuchungen eine Phenobarbital-Intoxikation als Todesursache nach. Sollte die Überdosierung - was wahrscheinlich ist - absichtlich und nicht durch ein Versehen herbeigeführt worden sein, wäre dieser Suizid die fünfte Selbsttötung in drei Generationen der Familie Hemingway gewesen - fast auf den Tag genau 35 Jahre zuvor hatte sich Ernest Hemingway erschossen. |