Der Heilige Valentin
Bartholomäus Zeitbloom (1455-1515)
Altarbild


Bayerische Gemälde-Sammlungen München

Der Heilige Valentin

Deutsches Epilepsiemuseum Kork

www.epilepsiemuseum.de
 

Unter den über 40 namentlich bekannten "Epilepsie-Heiligen" war der Hl. Valentin der bekannteste und wichtigste.

Die Geschichte der Heiligen kennt insbesondere zwei Valentine, die beide bei Epilepsie angerufen und deren Lebensdaten und Legenden nicht selten miteinander verwechselt wurden: In Italien und Südwestdeutschland wurde das Epilepsie-Patronat immer mit dem Hl. Valentin von Terni/ Umbrien (3. Jh. n. Chr.) in Verbindung gebracht, in Bayern und Österreich dagegen mit dem Wanderbischof Valentin von Passau bzw. Rätien (5. Jh. n. Chr.).

Das Bild zeigt den Heiligen Valentin als Bischof von Terni in prächtigem Ornat, mit Mitra und Bischofsstab; seine rechte Hand ist in segnender Gebärde angehoben, die linke hält die in ein rotes Tuch gehüllte Bibel. Ein Mann liegt im epileptischen Anfall zu Füßen des Bischofs.

Es ist die "tonische" ("verkrampfte") Phase eines großen Anfalls (grand mal) dargestellt: Der Anfallkranke in fast übertrieben anmutender Überstreckung des Körpers ("arc de cercle"), der Mund und die Augen sind - wie dies für diese Anfallsphase durchaus typisch ist - weit geöffnet, die Lippen bläulich verfärbt, die Arme weit ausgestreckt.

next