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Deutsches Epilepsiemuseum Kork Oberdorfstrasse 8, D-77694 Kehl-Kork geöffnet sonntags 14-17 Uhr. Führungen auf Anfrage Postanschrift: Hornisgrindestrasse 70, D-77652 Offenburg Tel. & Fax: +49-1212-510.955.935 E-mail: info@epilepsiemuseum.de |
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Kommentar |
Epilepsie-Diagnostik in der Antike (1/2)
Die "Heilige Krankheit", die Epilepsie, wurde von den alten griechischen, den römischen und später den von ihnen beeinflussten byzantinischen Ärzten vor allem auf Grund klinischer Symptome, also auf Grund der beobachteten epileptischen Anfälle diagnostiziert. Da andere diagnostische Möglichkeiten nicht bestanden, waren für den antiken Arzt die exakte Beobachtung, die sorgfältige Anamnese (in erster Linie nach den Angaben von Angehörigen der Anfallkranken) und das analytische Denken die wichtigsten "diagnostische Instrumente". Nur ausnahmsweise haben zusätzliche Faktoren diese Art die Diagnostik unterstützt: |
![]() ›› "Disco-Anfall" So war bereits in der Antike bekannt, dass bei manchen Menschen das Glitzern eine sich drehenden Töpferscheibe in der Lage war, epileptische Anfälle auszulösen. Auf diese Weise war es möglich, die Anfallsbereitschaft bei manchen Epilepsie-Patienten zu objektivieren. Wir wissen heute, dass, dass es sich hierbei um Menschen mit einer soge- nannten Photosensibilität handelte. Heute wird eine solche Anfallsbereitschaft im EEG-Labor mittels Flackerlicht (Stroboskop) nachgewiesen. Eine derartige Anfall-Provokation ist auch durch Computer-Spiel, Fernsehgerät oder Lichtorgel in der Disco möglich. ![]() |
Epilepsie-Diagnostik in der Antike (2/2)
Natürlich wurden in antiker Zeit auch sehr fragwürdige Praktiken zu diagnostischen Maßnahmen verwendet: In römischer Zeit war es üblich, einen Menschen bei "Epilepsie-Verdacht" an einem Gagat-Stein (Pechkohle) riechen zu lassen. Wenn der Betreffende bei dieser Riech-Probe nicht im Anfall zu Boden stürzte, galt er als "Fallsucht-frei". (Diese Prozedur war zeitweise beim Sklavenverkauf üblich.) Der griechische Arzt Alexandros von Tralleis (525-605) empfahl zur Diagnostik einer Epilepsie: "Wasche dem Anfallkranken den Kopf und beräuchere seine Nase mit einem Ziegenhorn - er wird hinstürzen." |
![]() (In der Antike galt die Ziege als das Säugetier, bei dem es am häufigsten zu epileptischen Anfällen kommt.) ![]() |
moderne Epilepsie-Diagnostik (1/3)
Heute spielt in der Epilepsie-Diagnostik die Elektro-Encephalo-Graphie (EEG: Aufzeichnung der Hirnströme) die entscheidende Rolle. ![]() ›› Prof. Hans Berger |
Jede Nervenzelle (Neuron) ist ein hochkompliziertes Gebilde, dessen Funktion an elektrische (und chemische) Prozesse gebunden ist. Mit Hilfe des EEGs können die elektrischen Vorgänge in sehr vereinfachter Form sichtbar gemacht werden. Ein EEG-Apparat ist im Grunde nichts anderes als ein Gerät, das elektrische Potentiale (Spannungsschwankungen) aufnimmt, verstärkt und einem Schreibgerät (heute in vielen Fällen einem Datenrechner) zuführt. |
moderne Epilepsie-Diagnostik (2/3)
Die Potentialschwankungen, die außerhalb des knöchernen Schädels mittels Elektroden (z.B. aus Silberchlorid) als Summenpotential an tausenden von Neuronen abgegriffen werden können, bewegen sich in einer Größenordnung von Millionstel Volt. Die Elektroden werden in unterschiedlicher Zahl und nach international festgesetztem Verteilungsmuster auf den Kopf aufgebracht und mittels einer "Gummihaube" fixiert (oder auf die Kopfhaut geklebt); dabei kommen 20, 40 und mehr Elektroden - je nach Fragestellung und Kopfgröße - zur Anwendung. |
Andere Ableitetechniken benützen sogenannte Elektrodencaps, bei denen Elektroden bereits fest in das Kunststoffgewebe einer Ableitungskappe eingearbeitet sind, die dem Patienten über den Kopf gezogen wird, oder einzelne Elektroden, die auf die Kopfhaut geklebt werden. |
moderne Epilepsie-Diagnostik (3/3)
Bei Erkrankungen des Gehirns ändert sich in vielen Fällen das EEG. ![]() ›› EEG bei Absence |
Weitere wichtige und sehr aussagekräftige apparative Untersuchungen in der Epilepsie- Diagnostik stellen die Computer-Tomographie (CT; Messung von Dichte-Unterschieden im organischen Gewebe mittels Röntgenstrahlen) und insbesondere die Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT; Untersuchung mit Hilfe starker Magnetfelder) dar. |